Was ist der Unterschied zwischen einem intelligenten Messsystem zu einer modernen Messeinrichtung?
Ein intelligentes Messsystem (iMSys oder auch Smart Meter genannt) besteht aus einer modernen Messeinrichtung (mME) und einer Kommunikationseinheit (Gateway). Es erfasst nicht nur den Stromverbrauch, sondern überträgt Daten direkt an den Messstellenbetreiber. Eine moderne Messeinrichtung (mME) ist lediglich ein digitaler Stromzähler, welcher den verbrauchten oder eingespeisten Strom misst und auf dem Display in Ziffern darstellt.
Kann ich freiwillig ein iMSys erhalten?
Ab 2025 kann jeder bei seinem Messstellenbetreiber ein iMSys anfragen. Die Entscheidung für den Einbau liegt bei unter 6.000 kWh Jahresstromverbrauch beim Messstellenbetrieb.
Wie oft versenden iMSys meine Daten und wie funktioniert die Übertragung?
Die gemessenen Verbrauchswerte werden jede Stunde an uns als Messstellenbetreiber gesendet. Diese Werte sind in 15-Minuten-Intervalle aufgeschlüsselt. Die Übertragung der Messdaten werden über das Mobilfunknetz gesendet. Dafür ist eine SIM-Karte im Gerät fest verbaut.
Bekomme ich eine extra Rechnung für den neuen Stromzähler?
Zusätzlich zur Stromrechnung könnten Sie eine weitere Rechnung erhalten, wenn Ihr Stromlieferant (sofern dieser nicht gleichzeitig auch Ihr Messstellenbetreiber ist) die Abrechnung gegenüber dem Messstellenbetreiber nicht übernimmt. Der Messstellenbetreiber (im Regelfall der örtliche Netzbetreiber) umfasst alle Dienstleistungen und Maßnahmen rund um den Stromzähler und ist für den Einbau, den Betrieb und die Wartung des Stromzählers zuständig.
Die gesetzlich festgelegten Entgelte entnehmen Sie auf unserer Webseite unter https://www.swro-netze.de/messstellenbetrieb/entgelte.
Wie läuft der Zählertausch ab?
Etwa drei Monate vor dem Zählerwechsel erhalten Sie vom zuständigen Messstellenbetreiber ein Schreiben mit allen wichtigen Informationen. Darin finden Sie auch einen Terminvorschlag für den Austausch, der in der Regel etwa eine Stunde dauert. Zum vereinbarten Termin kommt eine Technikerin oder ein Techniker zu Ihnen und installiert den neuen Zähler, wobei der Strom für etwa 15 Minuten unterbrochen wird. Der gesamte Austausch ist für Sie kostenfrei, und der alte Zähler wird fachgerecht entsorgt.
Was sind dynamische Stromtarife?
Sobald eine steuerbare Verbrauchseinrichtung, wie z.B. eine Wärmepumpe oder eine Ladeeinrichtung verbaut ist, können Verbraucher von einer Reduzierung des Entgelts profitieren. Aktuell gibt es für die Entgeltreduzierung zwei Optionen. Modul 1 bedeutet, die Reduzierung besteht aus einem vom Netzbetreiber individuellen pauschalen Betrag. Bei Modul 2 erhalten Verbraucher eine prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises. Ab April 2025 soll Modul 3 folgen (möglich nur in Verbindung mit Modul 1). Bei diesem Modul 3 (zeitvariable Netzentgelte) sollen Lastspitzen im Netz reduziert werden. Der Netzbetreiber legt unterschiedliche Preisstufen innerhalb eines Tages fest. Der Verbraucher wird über ein niedriges Entgelt angereizt, seine Verbräuche in Zeiten zu verschieben, in denen die Netzauslastung gering ist.
Strahlenbelastung
Wir nutzen zur Datenübertragung das Mobilfunknetz durch eine verbaute SIM-Karte im iMSys. Die Abstrahlung während der Kommunikation ist daher mit einem Mobiltelefon zu vergleichen, das z.B. eine SMS versendet. D.h. das iMSys arbeitet primär lokal und Strahlung entsteht nur, wenn die aufgezeichneten Daten übertragen werden. Diese ist aber so gering, dass sie völlig unproblematisch ist und weit unter dem zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerten liegt.
Ich will kein iMSys – Was kann ich machen?
Der grundzuständige Messstellenbetreiber hat die gesetzliche Pflicht, iMSys bei einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh einzubauen, d.h. Verbraucher können dem nicht widersprechen. Auch wenn der Vertrag nicht unterschrieben wird, kommt er automatisch nach der Umrüstung zustande. Der Verbraucher wird dann vom grundzuständigen Messstellenbetreiber, mit den gesetzlich vorgeschriebenen Preisobergrenzen, in die jeweilige Verbrauchskategorie eingeordnet.
Was bedeutet „Smart Grid“?
Smart Grid ist die Bezeichnung für ein „intelligentes Stromnetz“. Ziel ist, das Zusammenspiel des Energiesystems von der Erzeugung über den Transport, die Speicherung und die Verteilung bis hin zum Verbrauch optimal im Energieversorgungsnetz zu nutzen. Die wichtigste Grundlage eines Smart Grid sind iMSys. Sie stellen eine besonders gesicherte Verbindung zwischen den einzelnen Verbrauchern und dem Stromnetz sowie den Energieversorgungsunternehmen her.
Datenschutz und Datensicherheit
In dem Gesetz „Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ stellt der Gesetzgeber umfangreiche und strenge Forderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit. Die aufgezeichneten Informationen werden verschlüsselt, pseudonymisiert oder gegebenenfalls anonymisiert an die berechtigten Empfänger (insbesondere dem Netzbetreiber oder Stromlieferanten) übermittelt. Die Geräte müssen vom BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) geprüft und zertifiziert sein. Eine Zertifizierung weist nach, dass alle gesetzlich festgeschriebenen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Der Messstellenbetreiber ist in der Verantwortung, eine korrekte und nachvollziehbare Konfiguration und Messdatenverarbeitung zu gewährleisten. Es gibt präzise Vorgaben zu Speicherungen, Löschungen und Anonymisierung.